Unsere Geschichte

"Was aus einem vernünftigen Gespräch werden kann"

Die beiden Urgesteine der Vereine Germania Frille und SuS Wietersheim, Friedrich Kirchhoff aus Frille und Karl Hahne aus Wietersheim, unterhielten sich 1969 als jeweilige Jugendbetreuer über eine möglichst sinnvolle, gemeinsame Jugendarbeit beider Vereine. Diese Idee wurde zunächst in Form einer gemeinsamen Jugendabteilung in die Tat umgesetzt. Im Verlauf der nächsten Jahre entwickelten sich daraus ernsthafte Gespräche über einen Zusammenschluss der beiden Vereine. Auf der Fusionsversammlung am 6. Juni 1975 konnte der neue Verein SV Frille-Wietersheim dann gegründet werden und unter dem Vorsitz von Horst Altherutemeier seine Arbeit aufnehmen. Beim Zusammenschluss hatte der Verein 4 Fußball-Seniorenmannschaften, 1 Altherren-Fußballmannschaft, die Tischtennisgruppe und die Damengymnastikriege. Des weiteren nahmen 5 Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Auch die neu gegründete Trachtengruppe schloss sich dem Sportverein an.

Da der lang ersehnte Plan zum Bau einer Turnhalle in Frille jetzt erstmals im Investitionshaushalt der Stadt auftauchte, wurde nun auch in der Ortschaft Wietersheim der Turnhallenverein Frille unterstützt. Durch den gemeinsamen Sportverein wurde die Mitgliederwerbung für den Turnhallenverein auch in Wietersheim beflügelt, genauso wie durch den Ertrag aus Altpapiersammlungen und Volkswandertagen.
Eine Ära ging zu Ende, denn nach 65-jähriger Zugehörigkeit zum Westdeutschen Turnerbund trat man aus. Auch Erntefeste mochte man nicht mehr organisieren, weil das finanzielle Risiko zu groß erschien. Über Jahrzehnte war dies Fest noch eine Einnahmequelle . Die Aufgaben des Vorstandes bestanden vornehmlich darin, die finanziellen Erfordernisse zu lösen. Es galt, die erheblichen Gelder für die Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen, die laufenden Kosten der Sparten und die notwendigen Anschaffungen zu erwirtschaften. Als Neuerung wurde deshalb ab 1978 das jährliche Sportfest in Eigenregie durchgeführt, um die Finanzierung zu sichern.

1977 konnte das 50-jährige Stiftungsfest des alten „SuS Wietersheim“ würdig begangen werden. Eine Mädchengymnastikgruppe wurde gegründet.

Karl Busse war ab 1978 Vorsitzende. Sportlich erfolgreich war man durch den Aufstieg der 1. Fußballmannschaft in die 1. Kreisklasse.
Als besonderes Ereignis kam in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit der Jugendabteilung des SV Päpinghausen/Cammer zustande. Der Geburtenrückgang machte ein Zusammengehen notwendig und zahlte sich auch sportlich aus. Durch die Zunahme an Sparten nahm auch die Zahl der Übungsleiter zu. Diesem Umstand trug man durch generelle finanzielle Anerkennung Rechnung. Auch die einzelnen Gruppen erhielten jetzt einen jährlich festen Betrag, wodurch sich das Eigenleben der Sparten erweiterte. Gemeinsam gefeiert wurden weiterhin das Sportfest, die Helferfeten und gelegentliche Fahrten der Ehrenamtlichen.
Besonders zu erwähnen ist auch die Anschaffung eines vereinseigenen Bullis vornehmlich für die Jugendabteilung, um die Transportprobleme zu lösen.

1979 hat der Verein dann in Eigenregie die oberen Räume in der Schule in Frille hergerichtet. Damit konnte sowohl eine weitere Umkleidemöglichkeit für Sportler geschaffen werden, wie auch ein Tagungsraum für Sitzungen.

1981 übernahm Klaus-Otto Niemeyer die Geschicke des Vereins als 1. Vorsitzender. Für die weitere Entwicklung des Vereins war in diesem Jahr die Errichtung und Einweihung der Turnhalle in Frille zukunftsweisend. So konnten die neuen Sparten Kinderturnen, Mutter- und Kindturnen und besonders Volleyball aufgenommen werden.

1984 wurde ein neuer Vereinsbulli angeschafft, um die vielen Fahrten zu ermöglichen. Auch eine eigene EDV-Anlage wurde gekauft, damit die Organisation den Erfordernissen nachkam.

Neu kamen 1985 noch die Jazztanzgruppe und eine 2. Gymnastikgruppe für Frauen über 40 Jahre hinzu und rundeten das Vereinsangebot ab. Aber es war auch das Jahr des 75-jährigen Stiftungsfestes der alten „Germania Frille“, das würdig mit Spielen, einer Jubiläumsfeier und dem 1. Trachtentreffen begangen wurde.

Diesem Jubiläum des Gesamtvereins folgten in den nächsten Jahren zahlreiche Jubiläen der einzelnen Sparten des Vereins. Den Anfang machte die Gymnastikgruppe I, die ihr 20-jähriges Bestehen im Jahr 1986 in Form eines eigenen Jubiläumsfestes feierte.
Nach 8-jähriger Zugehörigkeit zur Kreisliga A stieg die 1. Fußballmannschaft in diesem Jahr wieder in die Kreisliga B ab und seit der Spielserie 1987/88 nahmen nur noch 3 Seniorenmannschaften am Spielbetrieb teil.
Die Volleyballerinnen verzeichneten ihre ersten Erfolge 1986 mit dem Aufstieg der Damen-Mannschaft in die Kreisliga und einem 3. Platz der A-Jugend bei den Bezirksmeisterschaften, wofür diese Spielerinnen von der Stadt Petershagen im Rahmen der Sportlerehrung in besonderer Weise ausgezeichnet wurden. Im Spieljahr 1986/87 nahm die Volleyball-Abteilung mit 2 Damen-Mannschaften und 3 Jugend-Mannschaften am Spielbetrieb teil und die Erfolgsserie wurde von dieser Sparte dann auch im Jahre 1987 mit dem Aufstieg der 1. Damen-Mannschaft in die Bezirksklasse fortgesetzt.

Im Jahre 1989 blickte der Verein auf 40 Jahre Sportverein nach dem Kriege zurück und Rüdiger Hartmann übernahm die Funktion des 1. Vorsitzenden. Die Fußball-Altherren feiern in dieser Zeit ihre größten Erfolge: Sie werden Stadtmeister der Stadt Petershagen und 1990 Kreismeister.
Die Jazztanzgruppe errang 1989 beim Westfälischen Gruppenvergleichskampf in Kamen einen herausragenden sportlichen Erfolg und die Volkstanzgruppe reiste 1990 als Repräsentant der Stadt Petershagen zur „Grünen Woche“ nach Berlin.

1991 übernahm Ralf Schlingmann die Vereinsführung als 1. Vorsitzender und die Reihe der Sparten-Jubiläen wurde mit dem 25-jährigen Bestehen der Gymnastikgruppe I fortgesetzt.

Parallel zu den umfangreichen sportlichen Aktivitäten der einzelnen Sparten, zu denen auch die Ausrichtung zahlreicher Stadt- und Kreismeisterschaften im Bereich Fußball und Tischtennis gehörten, wurde im SV Frille-Wietersheim immer besonderer Wert gelegt auf die Durchführung von Freizeitmaßnahmen und geselligen Veranstaltungen, die der Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls innerhalb des Vereins bzw. der Sparten dienten. Neben unzähligen mehrtägigen Fahrten und Tagesunternehmungen der einzelnen Mannschaften und Gruppen wurden z. B. seit 1991 regelmäßig Familienfreizeiten in der „Mindener Hütte“ in St. Andreasberg durchgeführt, feierte die Jugendabteilung Kinderkarneval in der Turnhalle, fanden „Bunte Nachmittage“ und Spielfeste im Rahmen der Sportwochen statt und wurden seit 1993 für die passiven, älteren Vereinsmitglieder Herbstfeiern veranstaltet. Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang der alljährliche „Wettkampf der Vereine“ im Rahmen der Senioren-Sportwerbewochen, bei dem stets die Förderung und Pflege des freundschaftlichen Verhältnisses der örtlichen Vereine aus Frille und Wietersheim im Vordergrund stand.

Das Jahr 1995 stand erneut im Zeichen weiterer Jubiläen. Die Gymnastikgruppe II feierte ihr 10-jähriges Bestehen und die Jazztanzgruppe erfreute aus dem gleichen Anlass zahlreiche Zuschauer in der Aula Lahde mit einem umfangreichen Programm verschiedenster tänzerischer Darbietungen, bei dem auch zahlreiche befreundete Gruppen mitwirkten.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Volkstanzgruppe fand das 2. Trachtentreffen auf dem Sportplatz in Frille statt, an dem zahlreiche Volkstanzformationen aus dem In- und Ausland beteiligt waren und die große Zahl der erschienenen Volkstanzfreunde mit ihren Aufführungen begeisterten.

Nach vielen recht erfolgreichen Jahren beendeten 1996 zahlreiche Volleyballerinnen ihre sportliche Laufbahn; trotz eines sportlichen Aufstiegs der 1. Damen-Mannschaft in die Bezirksliga lösten sich beide Volleyballmannschaften auf, so dass ab diesem Jahr keine Mannschaft mehr für den Spielbetrieb gemeldet werden konnte. Mit ausschließlich Jugendlichen wird seither von der Jugendabteilung ein Neuaufbau dieser Sparte betrieben.

In der Fußball-Sparte war die Zahl der aktiven ebenfalls weiterhin rückläufig, so dass ab der Spielserie 1996/97 nur noch zwei Senioren-Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet werden konnten. Die Tischtennis-Abteilung löste 1999 mangels aktiver Spieler Ihre Senioren-Mannschaft auf und nimmt nur noch mit Jugendlichen am Spielbetrieb teil.

Auch in den letzten 11 Jahren hat sich so einiges im Verein getan. Besonders hervorzuheben ist der Aufstieg der 1. Fußballmannschaft von der Kreisliga B in die Kreisliga A im Jahr 2007. Nur drei Jahre später – 2010 – folgte die 2. Mannschaft und schaffte ebenfalls den Aufstieg: Von der Kreisliga C in die Kreisliga B.